Knochenaufbauten

Lassen sich Implantate auch setzten, wenn der Knochen schon abgebaut ist?

Die feste Verankerung der Implantate im Knochen ist Voraussetzung dafür, dass Sie lange etwas von Ihren Implantaten haben. Bei unzureichender Knochensituation ist somit der Knochenaufbau der einzige Weg, Ihnen eine optimale Implantatversorgung zu gewährleisten. Wir sind spezialisiert auf (auch komplexe) Knochenaufbauten und haben langjährige Erfahrung in allen erprobten Verfahren. Als erfahrene MKG-Chirurgen können wir Ihnen versichern: Dank innovativer Operationstechniken und der Möglichkeit, den Eingriff unter Vollnarkose oder Sedierung vorzunehmen, können Sie diesen Weg beruhigt mit uns gehen.

In den meisten Fällen, in denen der Aufbau von Knochen erforderlich ist, kann dieser im Zuge der Implantation erfolgen. Wichtig ist die genaue Planung mittels moderner 3-D-Technik. So können wir selbst größere Knochenaufbauten präzise planen und entscheiden danach, ob zunächst ein separater Knochenaufbau nötig ist oder dieser simultan mit dem Einsetzten des Implantates erfolgen kann.

Welche Verfahren zur Knochenaugmentation (Knochenaufbau) kommen bei uns zur Anwendung?

In unserer Praxis bieten wir Ihnen alle bewährten und wissenschaftlich empfohlenen Verfahren zur Knochenaugmentation an:

  1. Auflagerungsosteoplastik: Wenn nur wenig Knochen in einem umschriebenen Bereich am Implantat fehlt, kann dieser durch Anlagerung von partikulärem Material (Eigenknochen und/oder Knochenersatzmaterial) rekonstruiert werden.
  2. Interner Sinuslift: Fehlen im Oberkieferseitenzahnbereich in der vertikalen Dimension nur wenige Millimeter Knochenvolumen, kann der Boden der Kieferhöhle durch vorsichtige instrumentelle Bearbeitung des Knochens so angehoben werden, dass das Implantat verankert werden kann, ohne in die Kieferhöhle zu perforieren. Diese Methode bedarf einer großen Expertise und Fingerspitzengefühl.
  3. Externer Sinuslift: Ist in der vertikalen Dimension des Oberkieferseitenzahnbereichs nur noch ein dünner Restknochen vorhanden, muss ein Aufbaumaterial (Eigenknochen oder Ersatzmaterial) am Boden der Kieferhöhle eingelagert werden, um das nötige Knochenvolumen zu schaffen, so dass das Implantat sicheren Halt finden kann.
  4. Bone Splitting: Bei einem über die gesamte Zahnlücke durch Knochenabbau verschmälerten Kiefer kann dieser nach Spaltung mittels Piezotechnik so weit aufgedehnt werden, dass das Implantat eingesetzt werden kann. Die verbliebenen Hohlräume werden dann mit Eigenknochen und/oder Ersatzmaterial aufgefüllt.
  5. Bone Spreading: Bei kleinen Zahnlücken, die durch ein Implantat geschlossen werden sollen, und nicht zu harter Knochensubstanz, kann ein geringes Knochendefizit durch Aufdehnung der Implantatbohrung durch spezielle Instrumente kompensiert werden. So entsteht ein größeres Volumen, ohne dass das Einbringen von Ersatzmaterial erforderlich wäre.
  6. Augmentation durch einen Knochenblock: In Situationen, in denen partikuläres Material nicht geeignet ist, kann man durch Einsetzen eines Knochenblocks, der durch Schrauben fixiert wird, den Knochen rekonstruieren. Dieser Knochenblock kann aus Beckenkamm oder Unterkiefer stammen oder als industriell gefertigtes Material Verwendung finden.
  7. Schalentechnik: Wenn viel eigene Knochensubstanz fehlt und durch eine einfache Anlagerung nicht wiederaufgebaut werden kann, kann diese Technik zum Einsatz kommen. Dabei wird eine Verschalung aus Knochen, synthetischer Membran oder Titan hergestellt, die neben dem Defekt fixiert wird. Der entstehende Hohlraum wird dann mit Knochen und oder Ersatzmaterial aufgefüllt.

Woraus bestehen die von uns verwendeten Knochenersatzmaterialien?

Je nach Indikation entscheiden wir im Aufklärungsgespräch mit Ihnen zusammen über das zu verwendende Material. Grundsätzlich in Frage kommen:

  • Autologes Material: Eigenknochen, entnommen aus Unterkiefer oder Beckenkamm
  • Allogenes Material: Menschliche Fremdspende
  • Xenogenes Material: aus tierischem Ursprung (vorwiegend Rind oder Schwein)
  • Synthetisches Material: Industriell hergestellte Materialien